Gustav Schröder war ein deutscher Kapitän, der während des Zweiten Weltkriegs eine bedeutende Rolle bei der Rettung von über 900 jüdischen Flüchtlingen spielte. Er wurde am 15. November 1885 in Eutin, Deutschland geboren und begann seine Karriere als Seemann in jungen Jahren.
Als Kapitän der Hapag-Lloyd Passagierdampfer MS St. Louis, war Schröder für eine Fahrt von Hamburg, Deutschland nach Havanna, Kuba im Jahr 1939 verantwortlich. An Bord befanden sich mehr als 900 jüdische Flüchtlinge, die versuchten, dem nationalsozialistischen Regime zu entkommen.
Obwohl die Flüchtlinge gültige Einreisepapiere für Kuba hatten, wurden ihnen die Visa bei ihrer Ankunft verweigert. Kuba änderte seine Einwanderungsgesetze und die Flüchtlinge durften nicht an Land gehen. Schröder weigerte sich jedoch, seine Passagiere zurück nach Deutschland zu bringen, da er wusste, dass sie in Lebensgefahr waren.
Er setzte seine Bemühungen fort und versuchte andere Länder zu finden, die die Flüchtlinge aufnehmen würden, darunter die USA, Kanada und Großbritannien. Trotz intensiver Verhandlungen blieben seine Bemühungen erfolglos und er musste schließlich nach Deutschland zurückkehren.
Die meisten der jüdischen Passagiere an Bord der MS St. Louis wurden später von den Nazis ermordet, während einige in Großbritannien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden Schutz fanden. Gustav Schröder wurde nach dem Krieg von der Alliance Israélite Universelle für seine Bemühungen anerkannt und als "Gerechter unter den Völkern" geehrt.
Gustav Schröder starb am 25. November 1959 in Heidelberg, Deutschland. Sein mutiges Handeln und sein Engagement für die Rettung von Menschenleben machen ihn zu einer inspirierenden Figur in der Geschichte der Holocaust-Rettungsbemühungen.
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